Freitag, 4. Mai 2018

Da sind sie

Ich hatte es ja vorher gewusst, dass Dorle nicht bis zum 63. Trächtigkeitstag wartet und so dachte ich eigentlich, dass sie bereits am 60. TT ihre Welpen bekommt. Aber es war alles ruhig. Nachdem die Nacht durchhechelt wurde, entspannte Dorle sich am Donnerstag Vormittag wieder etwas und schlief viel. Gegen 10 Uhr begann dann die Unruhe und die Temperatur fiel.
Im Minutentakt musste sie nun Pinkeln, wollte raus, laufen, pullern, kackern, schlafen, dann doch nicht, hecheln, jammern...und wo bleibt eigentlich überhaupt das zweibeinige männliche Rudelmitglied. Ohne das gesamte Rudel als Sicherheit kann Dorle keine Welpen bekommen, das geht nicht.

Endlich 17 Uhr war es so weit. Micha war zu Hause und wie auf Knopfdruck begannen die Wehen. Dorle war extrem unruhig und wollte am Liebsten, dass wir direkt neben ihr in der Wurfbox sitzen. Gegen 18 Uhr verstrich der Zervixschleim und Dorle wurde etwas entspannter, der erste Druck war weg. Und ab da begann eine aufregende Zeit....

Wir begrüßen also:

Hündin rosa, 19:50 Uhr, 460 Gramm
Hündin pink, 21:00 Uhr, 430 Gramm
Rüde blau, 22:23 Uhr, 290 Gramm
Hündin gelb, 22:45 Uhr, 380 Gramm

Dann war Ruhe. Und wir waren uns nun nicht sicher, ob die Geburt vorüber war oder sich doch noch Welpen versteckten. Dorle hielt uns ja in ihren bisherigen Würfen auch in Atem mit einem Welpen nach 3 und 7 Stunden.
Mittlerweile mitten in der Nacht beschlossen wir, ihr erst einmal Ruhe zu gönnen, sie verschnaufen zu lassen, sich mit ihren Kindern vertraut zu machen und einfach nur genießen zu können.

Freitag Morgen ging es dann ab zum Tierarzt und mittels Röntgen checken, ob Dorli leer ist. Bestätigt, dass wir nun uns beruhigt zurücklehnen können, keinen Kaiserschnitt fürchten müssen, fuhren wir nach Hause und Dorle kümmert sich nachwievor rührend und voller Hingabe um ihre zuckersüßen Welpen. Sie ist wieder eine instinktsichere und reife Mutterhündin. Hingerissen zwischen Glück, dass alles reibungslos verlief und der Trauer, dass der Wurf unerwartet klein ausgefallen ist, tendieren wir doch zur Freude. Denn lieber wenige fitte Welpen und Hündin, als viele mit Problemen.

Nun lassen wir erstmal Ruhe einkehren und machen uns dann in der nächsten Woche Gedanken zu den Welpenmenschen, die sicher schon alle gespannt warten. Uns tut es schon jetzt in der Seele weh, so vielen tollen, netten und verantwortungsbewussten Menschen absagen zu müssen. Wir hoffen und appellieren inständig an alle, die eventuell demnächst eine Absage erhalten, dass sie bis zum nächsten Wurf Anfang 2019 warten werden. Es lohnt sich ganz sicher.